Das „Compassion-Projekt“ hat an unserem Gymnasium jahrelange Tradition. Die Schüler*innen der 7A absolvierten ihr Sozialpraktikum in den ersten beiden Wochen des zweiten Semesters. Auch wenn anfänglich vielleicht noch Bedenken bestanden, wie sich Arbeit im Sozialbereich anfühlen würde, so fanden sich die jungen Damen und Herren sehr bald in ihren Aufgabengebieten sehr gut zurecht, was auch das Feedback der Betreuenden zeigte. Ob in Altenheimen, im Sozialmarkt, in der Kindertagesstätte bzw. im Kindergarten, im Caritas-Laden, in Volksschulen, im Lerncafé, beim Roten Kreuz oder auf einem Bauernhof, überall wurden helfende Hände benötigt. Ein Praktikant machte sich in der Werkstätte „Meierei“ nützlich, einer Einrichtung der Diakonie de La Tour in Treffen, wo beeinträchtigte Menschen verschiedene kreative Handarbeiten herstellen. Eine Schülerin arbeitete in der Tagesstätte „auxilior“ in Villach, wo sie den Betreuer*innen hilfreich zur Hand ging.
Soziale Arbeit macht nicht einfach einen Job aus, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sondern verlangt vor allem Mitgefühl und Herz. Gleichgültig, in welcher Sozialeinrichtung – immer steht der Mensch im Mittelpunkt. Es sind oft die kleinen Gesten, die den großen Unterschied ausmachen: ein Lächeln, ein offenes Ohr, eine helfende Hand. Im Altersheim bedeutet es, Lebensgeschichten zu würdigen und Einsamkeit mit Nähe zu füllen. Im Sozialmarkt geht es darum, Menschen mit Respekt und Würde zu begegnen, ihnen Hoffnung zu geben. Und im Kindergarten darf man jeden Tag Teil von kleinen Wundern sein – beim Wachsen, Lernen und Lachen der Jüngsten. Soziale Arbeit berührt, weil sie Leben begleitet, stärkt und verbindet. In jedem Bereich konnten wertvolle Erfahrungen gesammelt werden, insbesondere mit hilfsbedürftigen oder benachteiligten Personen. Die Schüler*innen entwickelten Empathie, Verantwortungsbewusstsein und vor allem soziale Kompetenzen. Sie erlebten, wie bedeutsam sich zwischenmenschliche Beziehungen auf das Wohlbefinden auswirken, wie erfüllend es sein kann, anderen in schwierigen Lebenslagen konkret helfen zu können, zuzuhören und individuelle Bedürfnisse wahrzunehmen. Durch die Arbeit im Team entstand auch ein Gemeinschaftsgefühl und ein Verständnis für soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Probleme. Außerdem gewannen die Jugendlichen Einblicke in soziale Berufe und reflektierten nicht zuletzt ihre eigenen Stärken und Werte.
Die soziale Arbeit jedes*r Einzelnen wurde durch die Verleihung eines Zertifikats am 8. April 2025 im Rahmen eines Festaktes im Festsaal der Ursulinen gewürdigt. Die 7. Klasse stellte die stimmungsvolle Feierstunde unter das Motto „Helfende Hände“. Mit einer Projektion, erstellt von Zimo, und zwar einer Animation durch Hände, die einen Wassertropfen loslassen und damit bewegte Wasserwellen erzeugen, mit tiefsinnigen Texten, dem Aufkleben symbolischer Hände jedes*r Einzelnen auf ein Herz, Interviews und musikalischen Beiträgen stellten die Schüler*innen ihre Kreativität unter Beweis. Die nachdenklich stimmenden Textpassagen wurden von Katharina, Zimo, Anna-Sophie und Carmen überzeugend vorgetragen. Die Moderation der feierlichen Zertifikatsverleihung übernahmen die beiden Klassensprecher Naomi und Gerald, die sie mit Bravour meisterten. Die Instrumentalmusik gestalteten Leni, Luisa und Anna-Sophie, mit Gesang beeindruckten Carmen und Naomi. Als Interviewpartner stellten sich Luisa, Madeleine, Leni, Anna-Sophie und Carlo zur Verfügung und vermittelten interessante Einblicke in ihre unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche während der Compassion-Phase.
Die Ehrengäste, SAL Dr. Peter Allmaier, Mag. Hans Omann und Direktor Mag. Harald Triebnig, zeigten sich begeistert und lobten in ihren Ansprachen das Engagement der Schüler*innen. Einige Eltern nahmen sich ebenfalls Zeit, um an der Zertifikatsverleihung teilzunehmen. Herr Mag. Markus Gröblacher wies in seinem Statement auf die Wichtigkeit dieses Sozialprojektes hin. Frau Mag. Astrid Timko, die verantwortliche Professorin und Betreuerin des Projekts, begleitete die 7. Klasse beherzt und versiert durch die gesamten Wochen sowie die Zertifikatsverleihung.
So wie jeder Tropfen Wasser einen Wandel herbeiführen kann und etwas bewegt, so stärkten die Schüler*innen durch dieses Sozialprojekt auch ihre Zusammenarbeit und den Zusammenhalt innerhalb der Klassengemeinschaft. Wieder einmal mehr berührten die Mädchen und Burschen der 7A nicht nur die Gäste mit ihren herzergreifenden Darbietungen, sondern vor allem ihre stolze Klassenvorständin.
Margarete Kattnig-Wendl





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